Pressemitteilung
Housing First geht in Regelbetrieb über
02.12.2024, Bern/Basel (ots) - Nach vier Jahren wird das gemeinsam von der Heilsarmee und der Sozialhilfe des Kantons Basel-Stadt umgesetzte Pilotprojekt "Housing First" per Anfang Dezember in den Regelbetrieb überführt. Dieses innovative Modell bietet obdachlosen Menschen eine eigene Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag - als Grundlage für die nachhaltige Überwindung von Not- und Krisensituationen.
Der Grosse Rat hat im Rahmen des Gesamtkonzeptes Soziales Wohnen im Frühling 2024 beschlossen, dass Housing First in den Regelbetrieb übergeht. Housing First wurde im Auftrag des Kantons Basel-Stadt durch die Heilsarmee im Rahmen eines Pilotprojektes aufgebaut und erfolgreich durchgeführt. Das Pilotprojekt, das die Heilsarmee und die Sozialhilfe im Jahr 2020 starteten, hat gezeigt: Housing First funktioniert.
Mit Housing First werden obdach- oder wohnungslose Personen ab 18 Jahren angesprochen, die mindestens seit zwei Jahren in Basel-Stadt wohnen. Sie leiden häufig an komplexen psychischen Problemen und/oder an einer Suchterkrankung und konnten durch bestehende Angebote nicht erreicht werden oder haben diese erfolglos durchlaufen.
Pilotphase erfolgreich abgeschlossen
Seit Projektbeginn konnten 31 Wohnungen an obdachlose Personen vermittelt werden. Die Abbruchrate des Programms liegt im Rahmen vergleichbarer internationaler Studien und bestätigt die Wirksamkeit des Ansatzes: Betroffene finden nicht nur ein Zuhause, sondern auch die Stabilität, die es ihnen ermöglicht, langfristig ein eigenständiges Leben zu führen. Housing First hat bewiesen, dass der direkte Zugang zu Wohnraum die entscheidende Voraussetzung ist, um langjährige Obdachlosigkeit zu durchbrechen. Das Projekt zeigt, dass eine nachhaltige soziale Integration möglich ist. Per Anfang Dezember wird Housing First in den Regelbetrieb überführt und zudem per 2025 ausgebaut, so dass künftig noch mehr Personen mit diesem Angebot unterstützt werden können.
Ein Ansatz mit Signalwirkung für die Schweiz
Housing First verfolgt einen neuen Ansatz in der Betreuung von obdachlosen Menschen: Anstelle der Erfüllung einer Reihe an Bedingungen erhalten Betroffene unmittelbar Zugang zu einer eigenen Wohnung. Danach arbeiten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gemeinsam mit ihnen an den individuellen Unterstützungsbedürfnissen, etwa in den Bereichen Gesundheit, Arbeit oder soziale Integration. Ziel ist es, Menschen aus langjähriger Obdachlosigkeit Zugang zu den oft schwer zugänglichen Strukturen zu ermöglichen und ihre gesellschaftliche Wiedereingliederung zu fördern.
Die Heilsarmee und der Kanton Basel-Stadt leisten mit Housing First einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit. Das Modell kann als Vorbild für die gesamte Schweiz dienen, indem es neue Standards in der Betreuung und Integration setzt. Der Übergang in den Regelbetrieb unterstreicht die Relevanz des Ansatzes und das Potenzial, den gesellschaftlichen Umgang mit Obdachlosigkeit grundlegend zu verändern.
Für weitere
Auskünfte kontaktieren Sie:
Thomas Frommherz
Projektleiter Housing First
Heilsarmee
Schweiz
Tel. +41 77 467 76 68
Ruedi Illes
Amtsleiter
Sozialhilfe Basel-Stadt
Tel. +41 267 02 07
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Über Heilsarmee
Als William Booth 1865 die «Christian Mission» in London gründete, war noch nicht von einer Armee die Rede. Im Jahresbericht 1878 tauchte das erste Mal der Begriff «Armee von Freiwilligen» (Volunteer Army) auf, welche die Bewegung im Kern ausmachte.
William Booth änderte das Wort in «Heilsarmee» (Salvation Army). Später kamen militärische Ränge und die Uniform dazu, um in der Öffentlichkeit die Verpflichtung gegenüber Gott zu demonstrieren. Die Ränge widerspiegeln die Dienstjahre als «Pfarrer» oder sonstiges Kirchenmitglied mit oder ohne Gelübde.
Quellen:
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