Pressemitteilung
Weichen für die Zukunft gestellt: Das Stadtmuseum Aarau setzt bei seinen Schwerpunkten auf Kontinuität ?

Stadtmuseum Aarau

19.11.2024, Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie begleitet das Stadtmuseum die Bevölkerung mit innovativen Projekten im digitalen Wandel. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes bewilligt der Stadtrat die Ressourcen für die Weiterführung dieses Engagements. Kontinuität gibt es auch im Bereich der kulturellen Teilhabe. Da stösst ab Februar mit Eva Grädel eine Historikerin und ausgewiesene Expertin für partizipative Museumsarbeit als Nachfolgerin von Flavia Muscionico zum Team. Sie wird als neue Leiterin Aarauer Kulturerbe dafür sorgen, dass die Bevölkerung weiterhin aktiv in die Aarauer Geschichtsschreibung einbezogen wird.

Das Stadtmuseum hat sich in den vergangenen Jahren als führendes Museum in den Bereichen Partizipation und Digitaler Wandel etabliert. So nominierte die Europäische Museumsakademie es 2024 für zwei Museumspreise, unter anderem für innovativen Umgang mit dem Digitalen Wandel. Damit diese Schwerpunkte nachhaltig im Museum verankert werden, aktualisiert das Museum seine Organisationsstrukturen und schafft neu den Schwerpunkt «Aarauer Kulturerbe». Dies bringt auch personell Anpassungen mit sich: Laura Schuppli, seit 2020 Kuratorin für Digitales, und Eva Grädel als neue Leiterin Aarauer Kulturerbe teilen sich in Zukunft die Stellvertretung des Museumsleiters Marc Griesshammer. Mit der Kooperation mit Bibliothek und Archiv Aargau zur Erschliessung und Vermittlung des Pressebilderschatzes des «Ringier Bildarchivs» bildet die (Presse-)Fotografie den dritten Schwerpunkt des Stadtmuseums. Dieser Schwerpunkt bleibt weiter unter der Führung des Leiters Marc Griesshammer.

Neue Leiterin Aarauer Kulturerbe stärkt partizipative Museumsarbeit

Ab Februar 2025 stösst Eva Grädel als «Leiterin Aarauer Kulturerbe» zum Team des Stadtmuseums und tritt damit die Nachfolge von Flavia Muscionico an. Muscionico leitet ab Anfang Jahr das Museum Burgdorf. Mit Eva Grädel erhält das Stadtmuseum Aarau eine Historikerin und Partizipations- Expertin, die bereits im Aargau gewirkt hat. Von 2015 bis 2019 hat sie das Freiwilligen Programm des Museums Aargau geleitet und entwickelt. Von Flavia Muscionico übernimmt sie nun die partizipativen Projekte zur Entwicklung der Museumssammlung und widmet sich im engen Dialog mit der Bevölkerung Fragen wie: Welches sind die neuen Stadtgeschichten? Was bewahren wir für die Zukunft? Damit entscheiden im Stadtmuseum weiterhin nicht nur Museumsmitarbeitende, welche Objekte in der Dauerausstellung «100xAarau» gezeigt oder in die Sammlung aufgenommen werden.

Geschichtsschreibung mit den Aarauer:innen

Eva Grädel wird zudem im Museum für das kürzlich durch den Einwohnerrat bewilligte mehrjährige Projekt zur neuen Stadtgeschichte Aaraus zuständig sein. Dazu gehört die Weiterentwicklung der Dauerausstellung und der Einbezug der Aarauer Quartiere, Vereine und Schulen in die aktuelle Geschichtsschreibung und Sammlungsarbeit. Auf diese Weise stellt das Stadtmuseum Aarau sicher, neue und vielfältige Perspektiven auf die Stadtgeschichte für die Zukunft zu bewahren. Erfahrungen dazu bringt Eva Grädel aus Bern mit, wo sie im Zentrum Paul Klee das Community-Projekt «Paul&ich» aufgebaut, begleitet und verstetigt hat.

Digitalen Wandel fürs Publikum erlebbar machen

Das Digitale Konzept des Stadtmuseums verfolgt das Ziel die Bevölkerung aktiv im Digitalen Wandel zu begleiten und ihr mit Workshops, Ausstellungen und Events technologische Innovationen auf einfache und verständliche Art näherzubringen. Aktuell erlebt das Publikum dies in «geliebt, gelobt, gehypt – eine Ausstellung über Held:innen, Vorbilder und Idole», in der eine eigens konzipierte KI (= Künstliche Intelligenz) begleitet. Mit dieser KI-Spur werden auch Personen abgeholt, die bisher noch unerfahren im Umgang mit KI sind. Beliebte Formaten wie der DigiSpace, ein digitales Labor für Kinder und Erwachsene oder KI-Workshops für Schulklassen vertiefen die Auseinandersetzung mit KI: Es werden Chancen und Risiken diskutiert und praktisch mit Bild-, Text oder Musik-generierender KI experimentiert. Weiter finden Vorträge statt, welche die Thematik auch für ein erfahreneres Publikum beleuchten. Nach der Evaluation und einem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts, bewilligt der Stadtrat die Ressourcen für die Weiterführung eines zeitgemässen Museumsbetriebs mit entsprechenden digitalen Angeboten.

Schwerpunkt Fotografie in Kooperation mit Bibliothek und Archiv Aargau/Staatsarchiv

Durch den Swisslos-Fonds des Kantons wurde für den Zeitraum 2025-2028 ein Beitrag für die neue Kooperation mit dem Titel «Schätze aus dem Ringier Bildarchiv» von Stadtmuseum Aarau und Bibliothek und Archiv Aargau/Staatsarchiv gesprochen. Ziel des Zusammenwirkens ist es, die Kompetenzen beider Partner im Bereich Foto und Ausstellungen zu bündeln und visuelle Alltagskultur sichtbar und der Öffentlichkeit durch ein attraktives Vermittlungsprogramm zugänglich zu machen. Im Zentrum der Kooperation stehen die Bestände des Ringier Bildarchivs, wobei der aktuellen Frage nach der Abbildung beziehungsweise der Konstruktion der Realität nachgegangen wird, insbesondere im Zusammenhang mit KI. Das Ringier Bildarchiv ist mit rund sieben Millionen Bildern das grösste Fotoarchiv der Schweiz in öffentlicher Hand. Aktuelle Einblicke ins Ringier Bildarchiv gewährt die Bilderschau «Bilder machen Leute: Promis vor der Linse» im Stadtmuseum Aarau.

Meret Radi, Teamleiterin Stabsdienst
Stadtmuseum Aarau
Schlossplatz 23
5000 Aarau
T direkt 062 836 02 54 (Di, Do, Fr)
Stadtmuseum.ch

19.11.2024 | von Stadtmuseum Aarau

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Über Stadtmuseum Aarau

Die Sammlung des Stadtmuseum umfasst rund 60'000 Objekte von sehr unterschiedlicher Qualität: Möbel, Fotografien, Plakate, Grafiken, Preziosen, Gebrauchsgegenstände und technisches Kulturgut, hauptsächlich aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Aufgrund seiner früheren Geschichte als Wohnmuseum bilden Möbel einen Schwerpunkt.

Das Stadtmuseum Aarau ist seit 1939, anfänglich unter dem Namen «Alt Aarau» im vormals so genannten «Schlössli» untergebracht. Der mächtige, aus grossen Steinblöcken gemauerte Turm aus dem 13. Jahrhundert, der ausserhalb der Stadt steht, erhielt zu verschiedenen Zeiten An- und Aufbauten. 1971 wurden vorgelagerte alte Wohn- und Gewerbebauten abgebrochen, um eine Terrasse zu schaffen, die dem «Schlössli» eine freie Stellung im Stadtbild verschafft. Sein Eingang aber befand sich abseits des Schlossplatzes, etwas verborgen, am Ende der Terrasse. Das Stadtmuseum bestand zum grösseren Teil aus eingerichteten, historisierenden Räumen. Für Ausstellungen gab es kaum Platz. Darum war die Gesellschaft zur Förderung des Stadtmuseums seit ihrer Gründung 1992 bestrebt, diesen Mangel durch eine Erweiterung zu beheben. Dabei sollten die Aufgaben des Stadtmuseums weiter gefasst werden. Auf ein entsprechendes Gutachten hin wurden 2006 fünf Architekturbüros zum Studienauftrag eingeladen. Als Standort der Erweiterung war die genannte Terrasse vorgesehen.

Mit dem Erweiterungsbau und der Wiedereröffnung 2015 begann für das Stadtmuseum Aarau eine wichtige Neupositionierung: Die Leitmedien des 20. Jahrhunderts – Fotografie und Film – und die neuen digitalen Bildwelten, stehen im Zentrum von Ausstellungen, Vermittlungsangeboten und Kooperationen. Teil dieser Neuausrichtung ist die Kooperation mit dem Staatsarchiv Aargau. Das Herzstück der Zusammenarbeit ist der «Fokus Ringier Bildarchiv».


Quellen:
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